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Darum hat es vor gut 1 1/2 Jahren durchaus sehr mein Interesse geweckt, als sich das bisher nur im großen "CITTI"-Einkaufszentrum im Westen der Lübecker Metropolregion gelegene "Alhambra"-Restaurant dazu entschlossen hat, direkt im Zentrum der Lübecker Altstadt einen zweiten Standort zu eröffnen. Dass es sich dabei nun um ein größeres Restaurant als nur ein Einkaufscenter-Bistro handelt, stimmte mich umso hoffnungsvoller darauf, hier eben nicht nur die bekannten Schnellgerichte der Döner-Imbisse vorzufinden.
In der Königstraße nahe des "Haerlin-Centers" im Erdgeschoss des sich daran anschließenden Häuserblocks gelegen, Reihen sich hier bereits viele unterschiedliche Läden an der schwarzen und verglasten Häuserfront entlang. Das mit orientalischen Serifen versehene Namensschild bewirbt unter dem kleinen Glasvordach von außen das Restaurant und zieht zudem noch den Zusatz "falafel & orient food" nach sich. Jenes Vordach gewährt zudem einer Handvoll Tischpartien Schutz vor Regen, welche zum normalen Bürgersteig aber keine zusätzliche Abgrenzung besitzen.
Betritt man das Lokal, so befindet sich auf der linken Seite sogleich ein langgezogener Thekenbereich, welcher mit einer Glasvitrine beginnt, in der verschiedene nahöstliche Kleingebäcke präsentiert werden. Im weiteren Verlauf werden auch noch weitere Zubereitungen zur Schau gestellt, die vor allem dem Bereich der "Mazza" entsprechen. Am Ende schließt dann der Beginn der halboffenen Küche diese Seite ab.
An einer Display-Wand kann an hier auch bereits das Angebot eingesehenen werden. Einen gewissen Bistro-Charakter aus der Filiale im "CITTI-Park" hat man also übernommen.
Im restlichen Raum verteilen sich auf hellem Parkettboden geschätzt ca. zwei Dutzend Sitzpartien, die jeweils 2-4 Gästen Platz bieten. An der von der Theke gegenüberliegenden Seite wurde dabei eine lange Sitzbank installiert, während sonst an halbhohen, gepolsterten Sesseln in unterschiedlicher Farbe Platz genommen werden kann.
Orientalisches Flair wird dezent mit Hilfe vieler ornamentierter Deckenlampen, sowie den türkisenen Fliesen an der Theke und gemusterten Tapete gegenüber hervorgerufen, sodass man sich also wirklich nicht wie in einem Schnellimbiss, sondern einem Ort zum Verweilen mit nahöstlicher Küche fühlt. Ein paar Deko-Elemente, wie orientalisch bemalte Teller, fügen sich auch stimmig und nicht überfrachtend in das Interieur ein.
Im hinteren Bereich findet man dann noch den Toilettenbereich, sodass sich das gesamte Lokal auf einer barrierefreien Ebene befindet.
Insgesamt ist das für mich ein zum Konzept passendes und gelungenes Ambiente, dass neuwertig und sauber ist, auch wenn es nicht durch Besonderheiten im Gedächtnis bleibt.
An diesem frühen Freitag-Nachmittag waren im nur wenig ausgelasteten Lokal 2 Mitarbeiter sichtbar zugange. Eine junge Dame begrüßte mich und kümmerte sich auch allgemein um die Gäste und Sauberkeit, während ein junger Herr wohl abwechselnd vor allem die Küche und Speisentheke übernahm.
Die Frau agierte servicemässig, aber dabei nicht wirklich herzlich bzw. nahbar. Das tat zwar nicht weh, ein Gefühl, wirklich willkommen zu sein, kam so aber nicht recht bei mir auf.
Die Speisekarte bleibt der orientalischen Küche treu und hat zudem einen für mich optimalen Umfang. 2 Suppen und 4 Salate stehen als Vorspeisen ebenso zur Auswahl, wie eine Mazza-Variation für ganze Tischgesellschaften im Umfang von 6 oder 8 Schälchen mit einer Zusammenstellung aus selbst ausgewählten libanesisch zubereiteten Gemüsen, Cremes, Pürees und Salaten, die im bereits genannten Thekenbereich zuvor begutachtet werden können. Überwiegend sieht man hier Preise im einstelligen Bereich und auch die große Mazza-Variation liegt mit 18,5€ noch in einem für mich gemäßigten Bereich.
Zur Hauptspeise stehen neben 2 gesondert aufgeführten vegetarischen Speisen 8 Gerichte mit Fleisch-Komponente zur Auswahl, wobei hier natürlich nur Lamm, Rind und Hähnchen vorkommen. Hier beträgt die Preisspanne 13-24 €, was ebenfalls absolut im Mittelklasse-Segment liegt.
Ein wenig Imbiss-Charakter hat man, wohl aus der Stammfiliale im "CITTI-Park" mitgenommen, dann doch noch in das Angebot integriert. 8 verschieden, vegetarisch und omnivor gefüllte Pitas stehen ebenfalls in einer eigenen Kategorie zur Auswahl und sind mit Preisen von deutlich unter 10€ nicht nur für den schnellen Hunger, sondern auch kleinen Euro zu haben.
Für einen süßen Abschluss, der bei der orientalischen und nahöstlichen Küche diesem Namen ja immer wahrlich gerecht wird, verweist man auf die tagesaktuelle Auswahl an Kuchen und Gebäcken die ebenfalls in eingangs erwähnter Vitrine gleich neben dem Eingang begutachtet werden können.
Für diese erste kleine Stippvisite wählte ich ein Gericht, dass meiner Meinung nach ganz gut das Verständnis für orientalische Gewürze hier widerspiegeln sollte. Die "Orientalische Linsensuppe" für 5,9€ mit braunen Linsen stand ca. 10 Minuten nach meiner Bestellung vor mir auf dem Tisch.
Ein schöner Anblick war zu Beginn schon einmal der Suppenteller mit breitem, verziertem Rand.
Dazu gesellte sich noch ein Körbchen mit Fladenbrot.
Suppe und Brot ließen an ansprechender Temperatur nichts vermissen. Meine Hoffnung auf noch etwas Einlage in der Suppe wurde abseits von der Petersilie leider nicht erfüllt. So kam sie doch recht wässrig für meine Vorlieben daher. Gut, dass da das Brot nicht nur gleich griffbereit lag, sondern dieses in seiner Frische und Geschmack ebenso überzeugte.
Geschmacklich gefiel die Suppe hingegen durchaus. Die Limette der Deko sorgte auch im Teller für eine erfrischende Säure. Der Linsengeschmack fand die gesuchte Bereicherung der verschiedenen, orientalischen Gewürze, die eben ohne Schärfe daherkommen. Das hallte erfreulich am Gaumen nach, ohne sie bei der indischen Küche mehr „nachzubrennen“.
Von der Konsistenz war die Suppe also nicht ganz mein Fall, geschmacklich und dank gutem Brot aber trotzdem überzeugend.
Zum Schluss möchte ich also meine Eindrücke von diesem ersten Besuch im "Alhambra Orient Food" in der Innenstadt zusammenfassen.
Die Inneneinrichtung ist nicht nur neuwertig, sondern klassifiziert das Lokal mit seiner Qualität und Gestaltung verdient in die Kategorie eines Restaurants und nicht nur eines Bistros oder Schnellimbiss. Orientalische Dekoration ist in einem guten Maße eingesetzt und sorgt somit für ein ansprechendes und zur kulinarischen Ausrichtung passendes Ambiente, woran es im Grunde nichts auszusetzen gibt.
Die junge Dame, die zum ruhigen Nachmittag den Service an Gast übernahm, war leider nicht so herzlich und aufgeschlossen, wie man das in nahöstlicher Kultur eigentlich eher erwarten würde, aber unfreundlich war sie dabei auch nicht. Trotzdem hätte sie durchaus mehr zur Wohlfühlatmosphäre beitragen können.
Mit der "Orientalische Linsensuppe" konnte mir die ersuchte Gewürzwelt durchaus gut bereiten. Auch wenn sie für mich etwas zu wässrig und leider ohne jegliche Einlage serviert wurde, gab es vom Geschmack her eher nichts zu kritisieren. Der Nachteil ließ sich mit dem frischen, guten Brot ja durchaus mit Genuss kompensieren.
Sowohl von der geschmacklichen Qualität, als auch der Portionsgröße her sieht das Verhältnis zum Preis von gerade einmal 5,9 € für mich daher trotzdem also sehr gut aus.
Kulinarisch konnte dieser erste Besuch im "Alhambra Orient Food" meine Wünsche also gut, wenn auch nicht in besonderem Maße erfüllen und gerade das Verhältnis zum Preis stimmt durchaus. Mehr Herzlichkeit und spürbares Interesse am Gast hätte auch insgesamt die Erfahrung verbessern können. Trotzdem empfinde ich das Lokal das Lokal als eine Abwechslung in der sonst eher in Form von Döner-Imbissen vertretenen nahöstlichen Gastronomie als Bereicherung.